filmliste
Vincent van Gogh | About Endlessness | Pinocchio | It Must Be Heaven | Hope Gap | Moskau einfach | Hexen Kinder | LouLou | La Vérité | Platzspitz Baby | Bruno Manser | J'Accuse | The Brave | Paul Nizon | Eden für Jeden | AAlto | Volevo Nascondermin | The Father | Nomadland | Cheibe Zürcher | Dune | Peter K. | House of Gucci | Drive my Car | Come On | David Bowie | Peter K | Triangle of Sadness | Unrueh | IL GRANDE SILENZIO | The Hunger | Ruäch | Corbu Chandigarh | Perfect Days | Dune_part2 | Evil Does Not Exist



ein Mitglied der Familie wählt jeweils einen Film aus. Beim Namenskürzel mit einem (*) markiert.



gemeinsam
(U) Vincent van Gogh ist ausgezeichnet dargestellt und es ist eine grosse Freude, ihn so lebendig gefilmt zu sehen. Grossartig inszeniert!. Grossartige Begegnung mit van Goghs Kunst und seinem schwierigen Umfeld. Schnabel ist aus meiner Warte gesehen ein ausgezeichneter Filmemacher, als bildender Künstler wird er wohl eher überschätzt.
(H) van Goghs Dialog mit einem Pfarrer bleibt mir in Erinnerung.

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(U) Zu verlieren, egal was es ist, sei es nur die Agenda, wirft uns in die Unsicherheit. Freunde verlieren, den Glauben an sich und die Welt, davon berichtet der Film in tief gehenden Sequenzen, die haften bleiben.
(H*) Das Leben ist und bleibt ein Rätsel.

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(U*) Kein Film für Kinder. - Kein Film für Erwachsene, denn zu düster für die Kleinen - stets voraussehbar und viel zu langsam für uns. - Ich verliess den Film in der Pause, obwohl ich ihn selbst vorschlug (...)
(H) Schwarze Pädagogik vom Feinsten.

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(U) Sehr gut, sehr echt, auf allen Ebenen wirklich spannend. Der Regisseur, selbst Hauptdarsteller, nimmt seinen Rucksack immer mit, sei er in New York, Paris oder zu Hause in Palästina. Während er auf grossen inneren und äusseren Reisen war, pflegt sein Nachbar seinen Zitronenbaum und pflückt dessen Früchte.
(H) Wo wir etwas nicht verstehen, bleibt nur das Staunen.
(L*)

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(U) Trennung! Verwirrung! Einsamkeit! Neuorientierung! Sehr eindrücklich, auch die charaktervollen Darstellenden.
(H*) Angesichts des häuslichen Mobiliars der neuen "Liebe" hätte ich mir einen Wechsel nochmals gut überlegt.

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(U*) Fast eine Rückblende ins eigene Leben der 70er- 80-er – Jahre, damals als die Gesellschaft noch mit engem Blick auf die Neuerer starrte. Humorvoll. Ein echter Schweizer Film.
(H) Die Frage ist immer wieder berechtigt: "Was sagen wir dereinst mal zu unseren Kindern"?

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(U)Personen, die vor dem Hintergrund ihrer tragischen Kindheit in der Jetztzeit zu schillern beginnen, sind sie doch mit einer Ausnahme im Leben gut angekommen. Der Mensch mag einiges ertragen, so sieht es aus.
(H) Da wo Gottes Wille unerbittlich "zuschlägt", immer im Dienst einer guten Sache.
(L*)

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(U) Es ist nicht leicht, einem psychisch schwer kranken Menschen eine solche Plattform zu gewähren, in ganzer Kinogrösse und es ist nicht leicht, ihm bei seinem Krank-sein zuzusehen. Für mich, eher ein Film für Psychiater und Psychiatriepersonal. Jedenfalls ist einiges Vorwissen psychischer Erkrankungen vonnöten.
(*H) Das wollen wir Schwerstnormale eigentlich gar nicht wissen.

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(U)Blicke in die Vergangenheit, in die gemeinsame Vergangenheit. – Wie verschieden wir doch sind! Wahrheit ist nicht eindeutig festzumachen. Gemeinsamkeit im Jetzt kann sie nicht löschen oder ändern.
(H) Mutter, Tochter, Enkelin und ein Filmprojekt worin die Mutter, da durchs Weltall gereist, jünger als die Tochter wieder zurückkommt.
(L*)

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(U) Heroinmisere in vollem Licht hergezeigt von sehr überzeugenden Hauptdarstellerinnen. Schritte aus der Sucht sind erst möglich mit der Änderung äusserer Lebensumstände.
(H*) Könnte sein, dass eine kontrollierte Abgabe illegaler Drogen da helfen würde:

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(U*) Ein Held!  Ein junger Mensch mit Weitblick und starker Kraft, innen und aussen, körperlich wie mental. Sehr schöne Bilder, tolle Kamera. Leider mit lauter, zu bombastischer Musik unterlegt.
(H) Das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt.

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(U) Basierend auf der Dreyfus- Affäre (1899) Die Story, nahe an der Geschichte erzählt, rüttelt kräftig an der Glaubhaftigkeit von Justiz und Politik. Hier darf man ausserdem wunderbarem Französisch lauschen.
(H) Vom Prinzip her leider nach wie vor hochaktuell.
(L*)

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(U*) Hier kämpft eine Familie ohne Einkommen um den Alltag am Rande der Gesellschaft. Ohne staatliche Unterstützung, ohne Geld und ohne hilfreiche Perspektive ist der Schritt in die Kriminalität naheliegend, ja gar verständlich….. Viele Close-ups auf das schöne, gute Gesicht des Brave - Machers Johnny Depp. (Debutfilm und Hauptrolle, Johnny Depp).
(H) Aus einem Land wo «the pursuit of happiness» in der Unabhängigkeitserklärung steht.

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(U*) Er ist ein Zeitgenosse und er hat sich vom bürgerlichen Leben losgeeist, um zu schreiben wie und was ihm gefällt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er sich auch nicht allzu sehr um seine Reputation gekümmert.
(H) Brandaktuell mit seinem ICH, ICH, ICH "Projekt". Habe keinen seiner Romane gelesen, sehe keinen Grund (nach diesem Film) dies nachzuholen.

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gemeinsam
(U) Neu und sehr schön: Steffi Friis, sie erinnert stark an Juliette Binoche… Viele bekannte DarstellerInnen… Wunderschöne Gärten… Marc Sway’s Bossa Nova mit Weltklasse… Der gefühlte Titel des netten Schweizer Familien - "Drämchens" ist: MARC SWAY

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(L*)
(U) Wie so oft in Dokumentarfilmen über grosse Geister, wird das Grosse mit zu bombastischer Musik untermalt.
Dort wo Alvar Aalto Klein baute, für Familien etwa, oder in seinen Entwürfen für Mobiliar, da ist sehr viel Sinnlichkeit drin. Das beeindruckt mich und ist mir sehr sympathisch. Menschliches Mass, natürliches Material, Bugholz, angenehm anzufassen. Dort, wo er Gross baut, scheint dieses Mass verloren gegangen zu sein. Bombastische Architektur, bombastische Musik.
(H) Ein Versuch seiner ersten Frau Aino, ihrem Einfluss und ihrer Leistung, den notwendigen Stellenwert zu geben. Der nach seiner Frau Aino verstorbene Alvar dominiert trotzdem die Erinnerung.

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(H*) Ein Film über Fluch und Segen von "nichterwerbbaren Eigenschaften" und eine Glanzleistung von Elio Germano als Antonio Ligabue.
(U) Der Film beginnt mit der trübseligen Geschichte des Kindes namens Toni. Zur Zeit der Mussoliniherrschaft in Italien flüchteten Italienische Familien in die Schweiz. Toni war ein uneheliches Kind. Alleinstehenden Italienerinnen wurden ihre Kinder von Amtes wegen weggenommen und in Schweizer Familien fremdplaziert. Italiener waren gesellschaftlich geächtet. Durch Tonis vielen grässlichen Erfahrungen in seiner bigotten Ersatz- Familie entwickelte er sich nach und nach zu einem randständigen Einzelgänger. Früh schon ein begnadeter Zeichner und Modellierer versuchte der ungestalte Junge die Kinder für sich zu gewinnen, doch sein Talent wurde weder erkannt noch gefördert. Erst viel später durfte aus Toni der expressive Künstler Antonio Ligabue werden. Über all den wunderschönen Architektur- und Naturaufnahmen steht die Schauspielkunst des Elio Germano. Herzzerreissend echt, wie er den extrem verbogenen, augenfällig Kranken spielt. Das geht tief und nahe. Der Film erinnert mich in Abschnitten an Fellinis La Strada und an Les Petites Fuges, ein Film von Yves Yersin (1979) Während des zweistündigen Miterlebens der zeitlich oft versetzten Sequenzen habe ich nie auf die Uhr geschaut. – Ein ausgezeichnetes Stück Zeitgeschichte! Glücklich, dass wir im Heute leben, in einer Schweiz die sich positiv gewandelt hat.
(L)

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(H) Vorab: Die Leistung der beiden Hauptdarsteller überzeugt. Der Film lässt den Zuschauer „im Kopf“ des Vaters teilhaben am Blick auf die „Realität“. Da auch geistig Verwirrte keine Möglichkeit haben in die Zukunft zu schauen, scheint mir die Erzählung nicht schlüssig. Geht man vom „Erscheinen“ der Pflegerinnen des Vaters und den Ehemännern der Tochter aus, ist der Vater beim Filmanfang schon im Heim und die Erzählung eine Beschreibung der vom Vater imaginierten Vergangenheit und nur der Filmschluss „real“. Die Fantasie der Tochter, worin sie ihren Vater „erwürgt“, ist nicht Teil der väterlichen Wahnwelt, somit ein Fremdkörper in der Erzählung. Die im Film umgesetzte Gleichzeitigkeit von Gegenwart und Vergangenem ist so erzählt, ausschliesslich verwirrend, für mich als Zuschauer vor allem anstrengend. Ich glaube dem Film die Attitüde nicht, dem Zuschauer eine Türe in die wahnhafte Welt eines Menschen zu öffnen, ihn teilhaben zu lassen am Verlust, Reales von Imaginiertem zu unterscheiden. Die Geschichte, erzählt in diesem Film, ist die Erfindung eines Normalen der sich ausmalt wie sich Wahnsinn „anfühlt“.
(U*) Nochmals ein Film über Alzheimer Demenz? Diesmal wird die Geschichte aus der Perspektive des Betroffenen erzählt. Das ist höchst verstörend. Wir erleben mit, nicht zu wissen was wahr ist, was war und ist und wie es ist. Wirklichkeit entgleitet uns mehr und mehr. Wenn Hannibal Lector am Ende Weint und schluchzt, sehen wir den grandiosen Schauspieler in seiner persönlichen Tiefe.
(L)


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(H) Im Film Nomadland wird, einmal mehr, die Frage nach dem Sinn unseres Daseins gestellt und glücklicherweise nicht beantwortet. Fern ist eine Suchende ohne eine Vorstellung von dem was sie finden will. Ist es «the pursuit of happiness», dieses nicht einlösbare Versprechen, welches Teile der us-amerikanischen Gesellschaft zusammenhält?
Auf die Frage eines Kindes, ob sie "homeless" sei, antwortet Fern: Nein, ich bin "houseless".
(U) Szenenwechsel: Der ganz andere Weg, sich und die Welt zu erfahren. Amerikaner, die ohne Schusswaffen auskommen, ohne Gewalt, ohne Small talk, ohne Haus und auch ohne Familienmitglieder. „Die Familie“ wird neu erfunden.
- Was für ein Leben - Welche Möglichkeiten -

(L*)

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kino


(H)* Frei nach Karl V: Früher war alles besser, sogar die Zukunft.

(U) Die Dokumentation umkreist die kritischen Stimmen, zeichnet demnach ein allzu geschöntes Szenario rund um die Langstrasse. Ladenbesitzer wie PolizistInnen und SozialarbeiterInnen sowie PolitikerInnen hätten zu Wort kommen können. So etwa die Betreiber der Galerie Havana, die von den Folgen der Partyszene direkt betroffen sind. Das Bild zur Einsicht wäre vertieft worden.
Über die skandalösen Auswirkungen der Drogenszene in den 1990-er- Jahren auf dem Lettenareal die sich bis in die Quartiere des ganzen Industriequartiers rund um die Langstrasse ausbreiteten,
kommt zu wenig ins Bild.
Was bringt eine Dokumentation mit dieser „aufgehübschten“ Sicht mehr als Nostalgie?
Es bringt Werbung für jene Investoren, die aus den Stadtkreisen 3, 4, 5 ein kleines Berlin machen.

(L)

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kino


(H) Recht unterhaltsamer Film um einen freien Abend totzuschlagen, mit der Empfehlung "ab 14 Jahren" liegt man da sicher richtig. Beruhigend die Vorstellung, dass wir Menschen auch im Jahre 10191 immer noch mit Schwertern aufeinander losgehen.

(L)*

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kino


(H) Egozentriker sind faszinieren, Altruistinnen eher langweilig, aber langlebiger.
(L)*

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kino


(H*) Unterhaltsames Familienepos und man lernt noch etwas, wenn auch fragmentiert, zur Geschichte des "Hauses Gucci".
(U) Adam Driver in seiner Interpretation des jungen Maurizio Gucci ist umwerfend; wie er so lässig Rad fährt mit aufgeklammerten Hosenbeinen um dann mit Schwung anzuhalten und in fliessender Bewegung den Stahlesel übergibt dem Butler, der allmorgendlich schon bereitsteht. Da schwingt eine Menge Nonkonformismus mit. Lady Gaga jedoch erlebe ich als hässlich, billig, altbacken aufgedonnert.
(L)

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kino


(H) das theaterstück "onkel wanja" von tschechow als hintergrund, schauspieler die nicht alle eine gemeinsame sprache sprechen und zwei protagonisten die daran leiden etwas nicht gemacht zu haben. angesichts des filmes wird einem schmerzhaft bewusst wie karg die schweizerische kulturgeschichte ist und freudig nimmt man zur kenntnis, wie viel uns menschen doch gemeinsam ist, inmitten babylonischem sprachgewirr, schweizer dialekt neben koreanischer gebärdensprache.
(U) Dreh- und Angelpunkt des weit verzweigten Geschehens ist das Theater, bezw. die Arbeit der SchauspielerInnen an Tschechows Bühnenstück Onkel Vanya. Es beginnt mit einem heftigen Seitensprung und einem Casting für die Rollen. Erzählt wird in Mandarin, Koreanisch, Englisch, Japanisch in Gebärdensprache … und ein Satz in Schweizerdeutsch - sehr anregend. Alles an diesem feinen Gewebe ist untertitelt. Wir sehen die Stadt Fukushima, wir fahren mit dem Regisseur und „dem Driver“ durch die Stadt und über Land und hmmm, da sieht es ja aus wie bei uns. Sauber und aufgeräumt. Haruki nimmt die Fäden da und dort wie zufällig auf und webt sie mit sinnvollen Verweisen zum überraschenden Ende. Hay!
(L*)

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kino


(H) ein "kammerspiel" für 3 erwachsene, wobei der eine in person eines kindes auftritt, das seine ängste verlassen zu werden in form eines rollenspieles, als waisenkind, abarbeitet. das erwachsene "kind" hat folgerichtig während des gesamten filmes keinen kontakt zu gleichaltrigen. ich finde keinen zugang zum film, mir gefällt, dass der film in "schwarz-weiss" ist, die farben fehlen mir nicht.
(U*) Kürzlich sah ich
Joaquin Phoenix in der Rolle als „YOKER“ brillieren. Da war er sehr dünn, sehr schnell, traurig und sehr lädiert von seiner Krankheit. Und, das Ende war brachial. Nun aber, 20 Kilo schwerer und sichtlich genesen, gefällt mir Joaquin Phoenix als gesunder, emphathischer Kindversteher. Sein Gesicht, verpackt in hellhaarigen Schnauz und Bart zeigt kaum noch die vielseitige Ausdruckskraft, die ich an ihm so sehr liebe. Er ist nun sehr normal geworden, so als wäre er sich der Verantwortung für Kinder bewusst geworden. Hier lebt er nicht mehr für sich allein. - Sehenswert für alle Phoenix - Fans!
(L) vor dem hintergrund feiner graustufen lässt ein schwer naturalistisch gezeichneter fahrender interviewer im gewand des Joaquin Phoenix bittersüsse kleckse neurotisch gestreifter kindlicher erfahrung seine professionelle distanz besudeln. das höchst intime portrait zarter menschlichkeit blieb von jeglichen oscarwürden verschont.

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kino


(H) Mir ist aufgefallen, dass im Film von Brett Morgen nur vier Personen aus dem Umfeld genannt werden. Seine Mutter, sein Bruder Terry, Brion Eno und seine Frau Iman Abdulmajid. Ein Hinweis auf seine Tochter Alexandria Zahra Jones fehlt oder ist mir entgangen. Ob sein "Denken" dieselbe Qualität wie seine Musik hat bleibt offen. Der Text am Anfang des Filmes indem Bowie Nietzsche zitiert und über das Verschwinden von Gott spricht macht neugierig. Im Verlauf des Filmes wird aber klar, seine Botschaft und sein Genie ist die Musik, nicht seine Philosofie.
(U) Ich hätte David Bowie im posthum entstandenen Dokumentarfilm eine sorgfältigere Auswahl seiner vielen unterschiedlichen Filmdokumente gewünscht. Der Film schnipselt ein sehr unruhiges Bild des Künstlers zusammen, das - wenn überhaupt, nur gerade für die ersten paar Jahre seiner langen Kartiere repräsentativ ist. Er hatte ja selbst,
zu seinen Lebzeiten, so einige gute Videos gemacht. Wikipedia nennt 72 an der Zahl. Für mich ist er ebenso ein Videokünstler, Maskenbildner, Modeschöpfer und nicht zuletzt: Vordenker in der Genderfrage.
Ich habe folgende Videoclips auf You tube gesehen, die ich herzlich empfehle:
- Space Oddity (Maior Tom) 1969 ! - The man who sold the World - The Rise of Ziggy Stardust 1972 - The Jean Genie - China Girl - Rebel Rebel - let‘s dance - Changes - Starman 1972 - Joung Americans - Under Pressure (mit Edy Mercury) UH

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kino


(H*) Der Film über Peter K illustriert was uns Menschen immer begleitet, die Gefahr, dem was uns umgibt, auf uns einwirkt, Sinnhaftigkeit zu unterstellen die eine Projektion unseres eigenen Denkens ist. Unausweichliches, Unerklärbares wird mit Bedeutung gebannt. Uns verbindet die Unmöglichkeit allem was wir wahrnehmen einen Sinn zuzuordnen. Was bleibt ist das kindliche Staunen oder der wahnhafte Versuch Allem und Jedem Plan und Absicht zu unterstellen.

PS
Der Filmtitel sollte nicht "Peter K alleine gegen den Staat" sondern -Peter K alleine gegen sich selbst- heissen.

(L) Laurent Wyss's film über die geschichte des Peter Kneubühl kommt ohne jegliche überzeichnung oder verklärung des sachverhalts daher. im gegenteil wird den zuschauern eine vollends nüchterne sicht auf die tragik eines einsamen und aussichtslosen kampfes gegen die unwägbarkeiten des lebens an sich zugemutet. angesichts der wahnhaften denkweise des bedauernswerten protagonisten erscheint dies nachvollziehbar, muss doch der wahn per definition der genaueren rationalen betrachtung zuletzt verschlossen bleiben. pflichtprogramm für mitglieder der wogeno.

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kino


(H*) Ein Potpourri zu mehr oder weniger aktuellen, drängenden Fragestellungen. Das Klima und die Fussball-WM in Katar haben gefehlt. Mässig unterhaltsam und zum Schluss hin mit Längen und der Platitüde, dass eh alles so bleibt wie es ist.

(L) Eine simple high-society groteske in hochglanzoptik von Ruben Östlund, in der ein junges paar - sie influencer, er model - eine reise auf einer hochseejacht gewinnt. es gibt klare parallelen zum früheren werk The Square vom selben filmemacher, die satire ist hier allerdings einiges flacher und aggressiver. dem eingangs erwähnten jungen pärchen wird zum schluss des films eine art katharsis zuteil, so dass dieser auch als eine äusserst schwärzliche romantische komödie gelesen werden kann. wer eine etwas gemässigtere kritik an der welt der schönen und reichen bevorzugt, dem wäre "Toni Erdmann" aus dem jahr 2016 zu empfehlen.

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kino


(H*) Der Film lässt einem Zeit. Mir aufgefallen ist der unglaubliche Kontrast zwischen der von Zwängen beherrschten Arbeitswelt und der freiheitlichen Ideologie der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die aufrührerische Botschaft auf den "verschenkten" Zündholzschachtel: "EIGENTUM ist DIEBSTAHL" (Proudhon), nimmt der Fabrikbesitzer unkommentiert zur Kenntnis, wohlwissend wie wenig Macht seine Angestellten haben, die herrschenden Verhältnisse zu ändern. Die Bilder aus der Uhrenwerkstatt im Jura haben mich an aktuelle Medienberichte aus den chinesischen Foxconn Fabriken erinnert, den Montagebetrieben des iPhon von Apple.

(L) elegant-meditativer historienfilm über die frühe schweizer uhrenindustrie und anarchistische strömungen im schweizer jura des ausgehenden 19. jahrhunderts. höflich erzählt wie eine japanische absinthhauszeremonie spuckt dieser film mit seinem sanften tonfall niemandem in die klimawarme randensuppe. auch die verweise auf den historischen kontext sind geschmackvoll platziert.

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kino


(H) Il grande Silenzio 1968, ein Jahr vor dem Film „Easy Rider“, beides Filme die für mich Interpretationshilfen für das Selbstverständnis der Vereinigten Staaten sind. Eine Nation die gemäss ihrem Narrativ einen leeren Kontinent besiedelt hat. Das staatliche Gewaltmonopol war um 1900 noch schwach, der Vollzug von Strafurteilen noch weitgehend privatisiert. Beim ersten Blick trennen die beiden Protagonisten, der Kopfgeldjäger Loco und der stumme Silenzio Welten. Der Eine sieht in seinem Tun eine Verdienstmöglichkeit - die Vorsorge für’s Alter -. Der Andere ist auf einem Rachefeldzug, getrieben von einem traumatischen Ereignis in seiner Kindheit. Silenzio tötet mit der Gewissheit moralisch im Recht zu sein, Loco tötet „gemäss Gesetz“ und beschränkt sich, aus praktischen Gründen, auf einen der Hinweise des Steckbriefes - tot oder lebendig -. Ist nun mal so, all die Western wo das Gute über das Böse siegt, sind der Versuch sich gegen die Realität zu immunisieren, die Gewalt zu legitimieren. Die aktuellen USA sind ein Volk von bewaffneten Bürgerinnen die mit der Gewissheit töten, moralisch im Recht zu sein, auf der Seite von Silenzio zu stehen, über dem Gesetz. Licht ins Dunkle der Gewaltexzesse könnte die Schrift von Sigmund Freud: "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" bringen. Hier der verdrängte Vatermord - da der nicht aufgearbeitet Genozid an den Native Americans.

(L*) Bei der Produktion dieses Films mussten Tiere leiden. Corbucci's verschneiter Western setzt in so tollen wie schrecklichen Bildern leuchtend weisse Berggipfel gegen die menschlichen Abgründe einer abgeschiedenen Berggemeinde in Szene, wo die Gesetzlosigkeit in Gestalt einer Bande von Kopfgeldjägern regiert. Angeführt wird diese von einem diabolischen Klaus Kinski, dessen Kontrahent Jean-Louis Trintignant zwar schneller zieht als sein Schatten und nichts von sich gibt ausser seinem bestechenden Anblick, zuletzt aber gegen die Überzahl der Meuchelmörder doch das Nachsehen hat.

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kino


(U*) !KRASS! Es geht um den irritierenden Wunsch, ewig zu leben ‚forever young’ zu sein. Es geht um Jugend und Sterblichkeit, an sich ein vortreffliches Thema.  Dies versinkt leider im grenzenlosen Auswalzen jeglicher Stationen in vielfältigsten Bildern, die 1983 schockierten. Heute nennen wir das Fantasy, damals vor 40 Jahren wurde jedoch analog mit sehr viel Aufwand gearbeitet. - Riesiger Aufwand für jede Einstellung. Wir dürfen nebst horrend lauten Passagen dem Auge der Kamera auf den Gesichtern und und makellosen Körpern der jungen, attraktiven DarstellerInnen folgen.  David Bowie verschmilzt liebend mit Catherine Deneuve, angenehm anzusehen - die küssen sich echt - glaub‘ ich. Überhaupt hat Bowies zunehmend alternde Figur den rettenden Part übernommen, zusammen mit den beiden Frauen, Catherine Deneuve und Susan Sarandon.  Ein Film für Kinoaffine und -erfahrene.

(H) Die unsterbliche Miriam Blaylock trifft auf Dr. Sarah Roberts die als Forscherin, mit Experimenten an Affen, versucht Einflussfaktoren der Alterung zu entschlüsseln, wobei in ihrem Labor aktuell erst klar ist, wie man die Alterung beschleunigen kann. Miriam erwählt Sarah zu ihrer Liebhaberin, infiziert sie mit ihrem eigenen Blut und macht sie damit auch unsterblich, wieso das bei ihrem Mann John Blaylock nicht nachhaltig funktioniert hat bleibt ein Geheimnis. Der Preis für die Unsterblichkeit ist der Zwang immer wieder Menschenblut zu trinken. Als Sarah das Blut von Miriam trinkt, "stirbt" diese und ruft gegen Ende der Geschichte aus einem Sarg nach Sarah, die für sich die Frage nach der Unsterblichkeit beantworten und den Platz von Miriam eingenommen hat. Der Plot des Filmes ist eine Unterforderung und ohne das Trio Catherine Deneuve, Susan Sarandon und David Bowie wäre der Film einfach nur Trash.

(L)

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kino


(U*) Sinti Jenische Roma. Fahrende in der Schweiz und Frankreich. Die sympathische Filmcrew erreicht ein sympathisches Portrait einzelner fahrender Menschen. Angesprochen werden Probleme mit dem Staat, der Gesellschaft sowie auch mit sehr unterschiedlich gepolten Gruppen innerhalb der Fahrenden. Eine Diskussion mit Öffnung der verschiedenen Haltungen wird verweigert. Jene sprechen von „Verrat am Geheimnis“ durch diesen Film - viele Fragen bleiben offen. Die Sehnsucht nach naturnahem Leben dringt einmal mehr hoch ins Bewusstsein. Gastieren auf einem Parkplatz ist damit nicht gemeint.

(H) Ein Film der mich etwas ratlos zurücklässt. Die "Reise ins jenische Europa", beschränkt auf die Schweiz und Frankreich, gibt mir wenig Einblick in das Leben der Fahrenden. Am eindrücklichsten sind die Hinweise auf das halbstaatliche Hilfswerk Pro Juventute, welches Jahrelang Kinder von ihren jenischen Eltern getrennt hat um aus ihnen "brauchbare Glieder der Gesellschaft" zu machen. Zum Schluss zeigt der Film das Sesshaftwerden der französchischen Jenischen. Moral der Geschichte: Die Ruächen haben sich durchgesetzt?


(L) Regisseur und Filmcrew begegnen den Jenischen und Sinti auf Augenhöhe in diesem über weite Strecken charmanten Portrait. Insgesamt vielleicht etwas zu behutsam arrangiert, werden die düsteren Aspekte hier nicht verheimlicht. Namentlich Entführungen der Kinder durch die Pro Juventute, Misshandlungen durch Landwirte und teils als Folge ein anachronistischer Aberglaube. Es wird klar, die Fahrenden sind ein wichtiger Teil des Schweizervolks, so wie Chrigi und Konsorten obwohl Letztere die hiesige Landschaft zur heilen Welt verklären. Zuletzt: Geister gibt es vielleicht auch wenn man sie nicht sehen kann.

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kino


(H) Erstaunlich ist, dass kurz nach der Unabhängigkeitserklärung von Indien 1947, der Trennung von der Kolonialmacht England, die Indische Elite einen europäischen Architekten mit der Planung der neuen Hauptstadt des Punjap beauftragt. Seine Entwürfe zur Stadt der Zukunft, Ville Radieuse 1930, postulierten einen radikalen Wandel der Sicht auf „die Stadt“. Der Film zeigt, dass es Le Corbusier und den beteiligten Architektinnen und Architekten gelungen ist eine Planung zu realisieren die bis heute der Stadtbevölkerung ein Lebensraum von hoher Qualität bietet. Dass vorwiegend Kulturschaffende, sozial eher der Elite zuzuordnen, die Stadt kommentieren, „einfach“ Bewohnerinnen nicht zu Wort kommen, empfinde ich als Mangel. Wer mehr zu Chandigarh wissen möchte, empfehle ich den Artikel von Frank Strasser, März 1999, aus der NZZ.

(L)

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kino


(H) ein anfänglich sprachloser, mit einem wie in einer zeitschlaufe ablaufendem tagesrhythmus, findet zur sprache zurück, angesichts von ihm nicht beeinflussbaren ereignissen. der film gibt einem ein gefühl dafür, was der sinn des lebens sein könnte.

(L*) im moloch großraum tokyo schlummern winzige, witzige geschichten für die es sich zu leben lohnt. und ebenso lohnt es sich, diesen film zu sehen. dazu gibt's tolle musik aus der goldenen ära der schallplatte, meditative traumsequenzen und einen hauptdarsteller in bestform, träger der auszeichnung für besten darsteller am filmfestival cannes.

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kino


(H) Auch im zweiten Aufguss von DUNE ist der Plot intellektuell nach wie vor eine Unterforderung. Da werden Fragmente aus den Märchenerzählungen vergangener Zeit wild collagiert, das vergiftete „Schneewittchen“ wird nicht mit einem Kuss sondern mit einer Träne wieder zum Leben erweckt. Das mit dem „Messias“ nehmen wir mal einfach so zur Kenntnis. Die filmische Prophezeiung, dass wir Menschen uns in ferner Zukunft immer noch, bis auf die Zähne bewaffnet, die Köpfe um Rohstoffe und Macht einschlagen ist naheliegen aber nicht wirklich fantasievoll. Nun ja, es wird ja niemand gezwungen ins Kino zu gehen und es droht einem nicht das Los von Alex in „A Clockwork Orange“.

(L*) In der zweiten Folge präsentiert uns Regisseur Denis Villeneuve etwas mehr Gewalt und viel äusserst geschickt platzierten Lärm, jedoch trotz dem Genre der Weltraumoper nicht allzuviel Grandezza. Der blanke Krieg um die imperiale Thronfolge erhält so eine etwas trostlose Note.

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kino


(H) Zum Schluss des Filmes überschlagen sich die Ereignisse. Das Ende des Filmes erklärt nichts,öffnet den Raum für Spekulationen, Interpretationen, Vermutungen. Kann es sein, dass die Dorfgemeinschaft und mit ihr der Protagonist die Gefahr am falschen Ort "gesehen" haben? Warum die Warnung des Dorfvorstehers an Hana "nicht auf die Wiese zu gehen”? Hatte er eine Ahnung, dass die
akustisch präsenten aber nie sichtbaren Jagenden, welche die heiligen Hirsche schiessen, die wirkliche Gefahr für die Idylle sind. Ein Film, der mich zum Schluss, was meine Emotionen betrifft, an Twin Peaks erinnert.
ps: Das Filmplakat scheint mir wie ein Zitat aus einem Harry Potter Film, wo Harry an einem zugefrorenem Teich ein Hirsch erscheint den er für seine Mutter hält, aber sein Spiegelbild ist, welches ihn selbst und Sirius, dank einer Zeitschleife, mit einem Patronuszauber vor den Dementoren schützt. Markiert der Hirsch da stellvetretend die im Film fehlende Mutter von Hana?

(L*) in zeiten globaler kriege und krisen beweist Hamaguchis zweistünder, dass es auch im ruhigen japanischen hinterland nicht an konflikten mangelt. mit den stilmitteln langer einstellungen und geschickter auslassungen wird eine feinstoffliche gemengelage geschickt illustriert. der ruhige plot gipfelt in einem denkwürdigen finale worin einige der protagonisten zu überraschen gewalttätigen mitteln greifen. einiges bleibt zum schluss offen, so dass einem der film noch ein weilchen im kopf rumgeistert.

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